Die Kooperationspartner Brunsbüttel Ports und VTG Aktiengesellschaft (WKN: VTG999) präsentieren im Brunsbütteler Elbehafen anschaulich, anfassbar und mit politischer Unterstützung die Potentiale und Nutzungsmöglichkeiten einer europaweiten LNG-Versorgung.
Vertretern von Politik, Industrie, Wirtschaft und den Medien wird in diesem Rahmen der Prototyp des europaweit ersten LNG-Kesselwaggons vorgestellt. Im trimodal angebundenen Elbehafen bündeln sich die Synergien des neuen Energieträgers: Hier kann sowohl die Versorgung von See- und Binnenschiffen als auch der am Standort ansässigen Industrie gewährleistet werden. Mit der Errichtung eines LNG-Importterminals können Potentiale für eine bundesweite Diversifizierung der Gasversorgung entstehen.
Der Staatssekretär aus dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr & Technologie Schleswig-Holsteins, Dr. Frank Nägele, unterstreicht den Einsatz für das umweltfreundliche Flüssiggas, der maßgeblich von Brunsbüttel Ports und der VTG angekurbelt wird: „Heute wie morgen sind es die Themen Mobilität und Versorgungssicherheit, die uns bewegen. Für beide Bereiche gilt es, nachhaltig sichere Lösungen zu entwickeln, die auch die Umwelt nicht belasten. Deshalb spielt LNG auf der Landesebene eine vorrangige Rolle auf unserer politischen Agenda. Es freut mich, heute in Brunsbüttel zu sehen, wie zwei Unternehmen aktiv mit gutem Beispiel vorangehen.“

Der Hafenbetreiber und Logistiker Brunsbüttel Ports und die VTG als eines der führenden Waggonvermiet- und Schienenlogistikunternehmen in Europa kooperieren seit Beginn dieses Jahres mit dem Ziel, den Ausbau eines LNG-Transport- und Logistiksystems zu fördern. Neben dem Engagement für die see- und landseitige Versorgung durch LNG machen sich die Partner erfolgreich auf breiter politischer Basis für die Potentiale des Flüssiggases stark. So setzt sich auch Frank Bonaldo aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie für LNG als Energieträger ein und erläutert: „LNG ist mehr als eine Option, es ist der zurzeit wichtigste alternative Energieträger der Zukunft für die Schifffahrt und den Langstrecken-Schwerlastverkehr. Viele europäische Nachbarn haben dies schon früh erkannt. Wir können von ihnen lernen und müssen unsere Chancen in Deutschland nutzen.“
LNG-Kesselwaggon als umweltfreundliche Transportalternative
Mit der Präsentation des neuen LNG-Kesselwaggons werden die Möglichkeiten der LNG-Versorgung greifbar und erlebbar. VTG entwickelte den Prototypen gemeinsam mit Chart Ferox, dem Spezialisten für die Entwicklung von Transportbehältern für tiefkalte Flüssigkeiten. Mit ihm kann erstmals in Europa Flüssigerdgas auf der Schiene transportiert werden. „Für die Umwelt punkten wir mit dieser Versorgungsform doppelt. So wie LNG ein umweltfreundlicher Energieträger ist, bietet auch die Schiene eine umweltschonende Transportlösung“, berichtet Heinz-Jürgen Hiller, Leiter International Operations der VTG. Das tiefkalte LNG kann in dem isolierten Kesselwagen bis zu sechs Wochen verbleiben. Darüber hinaus ist der Kesselwagen für den europaweiten Transport konstruiert und für den Einsatz auf unterschiedlichen Spurbreiten geeignet.
Industrieunternehmen mit großem Energiebedarf als potentielle LNG-Abnehmer
Anknüpfungspunkte für die LNG-Versorgung via Schiene ergeben sich über den Energiebedarf des Brunsbütteler ChemCoast Parks, Schleswig-Holsteins größtem Industriegebiet. „Für Industrieunternehmen ist eine dauerhaft gesicherte Energieversorgung von höchster Priorität, so dass auch Alternativen zum regulären Pipelinegas in Betracht gezogen werden“, erklärt Frank Schnabel, Geschäftsführer der Brunsbüttel Ports GmbH und Sprecher der Werkleiterrunde des ChemCoast Park Brunsbüttel.
„LNG am Standort Brunsbüttel ist für drei Bereiche attraktiv und näher zu beleuchten: Die Bebunkerung von Schiffen, die Belieferung der regionalen aber auch überregionalen Industrie sowie die Möglichkeit, die Gasbezugsquellen der Bundesrepublik weiter zu diversifizieren. Da in Brunsbüttel die LNG-Nutzungspotentiale aus unserer Sicht optimal vereint werden, wäre dies ein geeigneter Standort für ein LNG-Importterminal mit bundesweiter Bedeutung“, so Schnabel weiter. Der seeschifftiefe Elbehafen hat bereits weitreichende Erfahrungen im Handling von vergleichbaren Gütern wie z.B. LPG und verfügt mit seinen hafennahen Freiflächen über hervorragende Rahmenbedingungen für die Errichtung einer LNG-Infrastruktur. Durch die Kombination der maritimen Gasversorgung und des industriellen Energiebedarfs gewinnen die Pläne für die Errichtung eines LNG-Importterminals an Aufmerksamkeit.
„Im Vergleich zu vielen unserer Nachbarländer hinkt Deutschland bei der Etablierung von LNG deutlich hinterher, daher ist es an der Zeit zu handeln. Gemeinsam wollen wir diese Bewegung auch in Deutschland sprichwörtlich auf die Schiene bringen. Über den politischen Rückenwind sind wir dankbar und werden unsere Aktivitäten für die umweltfreundliche Energieversorgung auch zukünftig intensiv verfolgen“, fassen die Kooperationspartner Heinz-Jürgen Hiller und Frank Schnabel zusammen.
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Pressemeldung, September 04, 2015; Foto: VTG